Neues vom Planfeststellungsverfahren zur Straßenbahnhaltestelle am ZOB

Am Busbahnhof (ZOB) in der Bonner Innenstadt wird die Straßenbahnhaltestelle neu geplant. Ich habe im Rahmen des Planfeststellungsverfahren eine Einwendung geschrieben und nun eine Antwort bekommen.

In Bonn am HBF und ZOB gibt es die Straßenbahnhaltestelle für die Linie 62. Die ist aktuell etwas merkwürdig, weil die Straßenbahn dort in einer leichten Verschwenkung halten muss. Dadurch treten die Fahrgäste direkt auf die Fahrbahn, barrierefrei ist das nicht.

Um dies barrierefrei auszugestalten, wurde der Bahnhofvorplatz neu geplant, siehe meinen Artikel dazu. Ich hatte dann im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eine Einwendung an die Bezirksregierung geschrieben und auch noch das Tiefbauamt direkt kontaktiert

Nun habe ich neulich die aktualisierten Pläne bekommen. Meine und andere Einwendungen haben da zu Änderungen geführt. Wer jetzt den Ausschlag gegeben hat kann man nicht rekonstruieren, es zählt aber eh nur das Ergebnis. Und das lässt sich sehen! Der Radweg wird nun hinter der Straßenbahnhaltestelle geführt. So sieht das im Plan jetzt aus:

Übersichtsplan

Beim Beginn des Radweges hat man jetzt keine Ampel mehr. Der Radweg wird verschwenkt. Durch das Blindenleitsystem (weiß mit grünen Punkten) werden Fußgänger wahrscheinlich davon abgehalten auf den Radweg zu treten. Die Kurve von der Maximilianstraße (roter Hintergrund, kommt von oben rechts) ist bewusst mit einer engen Kante ausgelegt damit die Radfahrer dort nicht zu schnell einbiegen. Okay, kann ich verstehen. Da dieser Bereich aktuell Fußgängerzone ist, wird es da eh keine großen Probleme mit Ausholen in der Kurve geben. Das passt für mich.

Plan vom Radweganfang

Im Mittelteil hat man dann einen Zaun installiert. So können Fahrgäste nur am Anfang und Ende der Haltestelle queren. Das ist aber kein Problem, auf der Rückseite der Haltestelle ist nur der Primark ohne Eingangstür. Hier hat man also keine echten Umwege geschaffen. Das gefällt mir auch gut.

Am Bonner Talweg kann man sehen, wie so etwas grundsätzlich aussieht:

Straßenbahnhaltestelle am Bonner Talweg, der Radweg wird hinter dem Wartehäuschen geführt

Allerdings wird der Radweg weiterhin mit Betonsteinen ausgestattet. Diese sind dann rot, das ist schon einmal gut. Man kann aber dem grünen Muster entnehmen, wie die Steine verlegt werden.

Plan mit Betonsteinpflaster

Es wird in Fahrtrichtung also Spurrillen geben. Dazu habe ich an anderer Stelle in der Stadt ein Beispiel gefunden. So könnte das also in Fahrtrichtung aussehen:

Betonpflastersteine

Das Problem dabei sind die sich ergebenden Spurrillen, in die man mit den Fahrradreifen schnell reinkommt. Man steckt nicht fest wie in einer Straßenbahnschiene, allerdings leiten sie die Fahrtrichtung schon. So sieht das aus flacherer Perspektive aus:

Betonpflastersteine aus flacher Perspektive

Ich habe noch einmal hingeschrieben und gebeten, dass sie die Teile wenigstens noch drehen und bitte auch eine Ausführung ohne Fase (abgeschrägte Kanten) nutzen. Meine Hoffnungen sind hier allerdings eher gering, schließlich haben sie bei der Gustav-Kessler-Straße Steine mit Fase genutzt. Dort hat man das mit der besseren Haltbarkeit begründet.

Hier wurden die Betonsteine mit den Kosten begründet. Den »modernen Betonsteinen« wurde aber auch bescheinigt ein so gutes Rollverhalten wie Asphalt zu ermöglichen. Das kann mit Fasen nicht der Fall sein. Für mich bleibt also spannend, wie sie das dann umsetzen werden.

Das Ende des Radweges wurde nicht mehr verändert, dahinter gibt es nur einen Schutzstreifen:

Plan mit Radwegende

Meine diesbezüglichen Einwendungen wurden letztlich damit beantwortet, dass dieser Abschnitt schon politisch beschlossen wurde und gerade gar nicht planfestgestellt wird. Okay, dann ist das wohl so.

Es konnte also erreicht werden, dass es dort keine Ampel gibt. Das ist doch auch schon ein Erfolg!